Folge 327: Günter Jahn
Ein stolzer 95-jähriger redegewandter Zeitzeuge, dem man sein Alter nicht ansieht, schnackt sein Gegenüber in Grund und Boden. Am 18. Dezember 1926 wurde er in Laboe, damals ein kleines Fischerdorf, geboren und die Familie lebte vom Fischfang. Er erinnert sich gerne an die Olympischen Sommerspiele 1936 im Segeln, bei der auch in Laboe viel los war. 1940 begann seine Berufsfindung, bei der nur HJ-Angehörige zugelassen waren und er fing bei der Feuerwehr an. Dann lernte er Schiffbauer, aber die Lehre wurde durch die Einberufung zum Reichsarbeitsdienst unterbrochen. Später wurde er nach München versetzt zum Geschützführerlehrgang und wurde in verschiedenen Städten als Geschützführer eingesetzt. Durch diese Tätigkeit geriet er kurze Zeit in Gefangenschaft und nach seiner Rückkehr wurde er unetersucht und für das Bergwerk als untauglich befunden. Er erlernte einen zweiten Beruf als Herrenschneider, arbeitete nebenbei als Schrottfischer und Taucher. Nach einer erneuten Ausbildung bei der MAK zum Textilmaschinen Monteur reiste er für die Montagen der Maschinen durch die Welt. Seine Liebe zur Feuerwehr erlosch nie und er machte sie zu seinem Beruf. Er baute die Bundeswehrfeuerwehr auf und war 27 Jahre als Schichtführer und später als Leiter tätig. In 80jähriger Tätigkeit bei der Feuerwehr hat er den Musikzug gegründet, der bei vielen Auftritten, sogar bei den Olympischen Spielen in Schilksee, begeisterte. Weiterhin gründeten sie zur dritt eine Optimistengruppe für Kinder, die bei den Olympischen Spielen starteten und anschließend Spalier beim Empfang von Bundespräsident Scheel gestanden haben. Ein Gast, der sein buntes Leben mit vielen interessanten Passagen sehr engagiert erzählt.
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