Folge 239: Ingelene Rodewald
Ingelene Rodewald wuchs als Tochter des wohlhabenen Bauunternehmers Heinrich Magnus Ivens glücklich in Holtenau auf, das erst kurz nach ihrer Geburt in Kiel eingemeindet wurde. Ihre Schulzeit war für sie eine schöne Zeit und so schloss sie diese mit dem Abitur ab. Sie studierte im Anschluss, da sie unbedingt Lehrerin werden wollte. Auch hier war sie erfolgreich. Aber nachdem sie ihr Studium abgeschlossen hatte, wurde sie zwangsversetzt in den Osten. Sie war sehr beliebt und die Schüler waren begeistert von ihrer Lehrertätigkeit. Der Krieg begann und sie lebte weiterhin in der Nähe von Posen. Eines Tages wurde sie von einem Bekannten aus dem Westen besucht, der sie unbedingt mit nach Hause nehmen wollte, um sie vor dem Krieg zu retten. Diese Aktion gelang durch eine Notlüge und so kehrten beide nach Hamburg zurück, wo sie dann heirateten. Ihr Ehemann war ein anerkannter Chirurg und so hatte sie ein Leben ohne Probleme. Eines Tages kam ihr Mann auf die Idee, eine Veränderung in seinem Leben vorzunehmen und sie wanderten nach Kanada aus. Auch hier hatte ihr Gatte eine Anstellung und sie war allein in ihrem Haus, was für sie sehr langweilig war. Sie begann zu schreiben. Ihr Gatte starb sehr früh und sie wollte zurück nach Deutschland. In Strande fand sie eine Unterkunft, in der sie heute noch mit ihren 97 Jahren lebt und weiterhin Bücher schreibt über ihre Lehrertätigkeit in Posen. Nun beginnt eine unglaubliche Geschichte, denn eines ihrer Bücher wurde von einem Sohn eines ehemaligen Schülers zufällig entdeckt und er nahm nach 75 Jahren zu ihr Kontakt auf. Dabei erfuhr sie, dass nachdem sie die Ortschaft 1944 verließ, fast alle Bewohner überfallen und erschossen wurden. Nur zwei Tage vor der Aufzeichnung erfuhr sie von zwei weiteren überlebenden ehemaligen Schülerinnen und berichtet von diesen unglaublichen Geschichten sehr bewegend auf dem gelben Sofa.
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