Folge 306: Ulrich Behl
Ulrich Behl wurde am 22. September 1939 in Arnswalde geboren, von wo er 1945 mit seiner Familie vertrieben wurde. Sie lebten dann in der Nähe von Hannover. Er baute schon als zehnjähriger Flugmodelle und war ein begabter Maler. Nach seinem Abitur an der Lutherschule in Hannover studierte er auf Lehramt mit dem Schwerpunkt Bildende Kunst. Durch eine Begegnung mit dem Bauhauskünstler Kurt Schwerdtfeger wurde er angeregt, abstrakt zu zu arbeiten und entwickelte Bildserien, die seriell und strukturell angelegt waren. Gemeinsam mit zwei Studenten bildeten sie ein Trialogisches Kabarett und dadurch wurde ihm die Spielleitung von Kurt Schwerdtfegers berühmter Farblichtspiele aus der Weimarer Bauhauszeit übertragen. 1964 nahm er seinen ersten Schuldienst in Harpstedt bei Bremen auf und nahm nebenbei an einem Studium an der Werkkunstschule Hannover teil. 1971 wurde er Dozent an der Pädagogischen Hochschule in Kiel und bekam die Gelegenheit, an der CAU Kiel ein volles Studium der Kunstgeschichte zu beginnen. Da er in seiner Studienzeit an regionalen Ausstellungen mit Materialbildern und Handzeichnungen teilnahm, entwickelte er 1987 das Schwimmobjekt auf dem Kleinen Kiel. Nachdem er 1989 an einer PRO-Konferenz mit Vertretern des Konkretismus aus Europa und Amerika teilnahm, wurde er für ein Objekt für die Biennale von Venedig als einziger Deutscher ausgesucht. Im Jahre 2002 gründete er mit Kollegen die Ateliergemeinschaft 90 auf dem Gewerbehof Holzkoppelweg in Kiel für spezielle Veranstaltungs- und Ausstellungsprogramme. Durch seine vielfältigen Arbeiten und Ausstellungen wurde ihm 2016 der Kulturpreis der Landeshauptstadt Kiel verliehen. Zum Anlass seines 75. Geburtstages erschien ein Katalog, der eine Wanderausstellung mit späterem Schwerpunkt im Kunstmuseum Bayreuth, wo auch wesentliche Teile seines Nachlasses verbleiben, begleitete. Er lebt nun in einer gemütlich Wohnung in Kiel und begeistert sich an schöner Musik, arbeitet an seinem Nachlass und dem ruhigen Dasein.
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